Rotkreuz-Hilfe für die Menschen in der Ukraine aus Hessen und in Hessen
Hilfstransporte + Flüchtlingsunterkünfte + Schutzzeichenmissbrauch und Humanitäres Völkerrecht Die DRK-Gliederungen in Hessen helfen seit über zehn Tagen gegen die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs.
Mehrere Hilfstransporte wurden und werden durch das DRK-Hessen realisiert, seit dem Wochenende werden Flüchtlingsunterkünfte in Hessen vorbereitet oder bereits aufgebaut.
Mit Sorge weist das DRK auf den missbräuchlichen und verbotenen Einsatz des Roten Kreuzes durch Privatpersonen hin.
Hilfstransporte
In den nächsten Tagen führt der DRK-Landesverband Hessen im Auftrag des Landes Hessen den Transport von Hilfsgütern als auch Lebensmittel auf drei 40 Tonnen-LKW-Zügen nach Polen durch.
In der Nacht von 8. auf 9. März war die DRK-Landesverstärkung Hessen in Fritzlar innerhalb von drei Stunden startklar für den Transport von 1.000 Decken und 1.000 Schlafsäcken in das DRK-Logistikzentrum Berlin Schönefeld, die nach Polen weitertransportiert wurden.
Drei LKW-Gliederzüge aus der DRK-Landesverstärkung Hessen in Fritzlar und sechs Ehrenamtliche aus den DRK-Kreisverbänden Schwalm-Eder, Hofgeismar, Bad Wildungen und Groß-Gerau waren am 1. März unterstützender Teil der ersten Hilfstransportlieferung des DRK-Generalsekretariates nach Polen. Die Lieferung umfasste Feldbetten, Isomatten und Hygienepakete, die für die Versorgung eines fünfköpfigen Haushalts für einen Monat ausgelegt sind.
Die DRK-Auslandshilfe weist in diesem Zusammenhang auf Folgendes hin: Unverzichtbar ist die enge Abstimmung mit den Rotkreuz-Schwesterngesellschaften vor Ort, um wirklich nur das zu liefern, was gerade dringend gebraucht wird. Nur dieses Vorgehen ermöglicht eine rasche, zielgerichtete Verteilung.
Unkoordinierte Lieferungen blockieren die bereits stark beanspruchten Logistik- und Hilfeleistungs-Strukturen und führen zu einem Infarkt lebenswichtiger Versorgungslinien.
Dadurch helfen sie nicht, sondern behindern und gefährden sogar die humanitäre Arbeit vor Ort.
Flüchtlingsunterkünfte
Aktuell haben die Stadt Frankfurt sowie die Landkreise Marburg-Biedenkopf, Vogelsbergkreis, Hochtaunuskreis und Wetteraukreis vom Land Hessen den Auftrag zum Aufbau von Flüchtlingsunterkünften zur kurzfristigen Unterbringung von geflüchteten Menschen aus der Ukraine erhalten.
Der DRK-Bezirksverband Frankfurt sowie die DRK-Kreisverbände Marburg-Gießen, Biedenkopf, Hochtaunuskreis, Friedberg, Alsfeld und Lauterbach unterstützen dabei.
DRK bittet um Geldspenden
Das Deutsche Rote Kreuz bedankt sich für die enorme Hilfsbereitschaft der deutschen Bevölkerungen und bittet um Geldspenden für die Menschen in der Ukraine. Sie ist flexibler und effizienter einzusetzen als eine Sachspende. Dafür ist folgender zentraler Spendenzweck eingerichtet:
„Nothilfe Ukraine“
IBAN: DE63370205000005023307
BIC: BFSWDE33XXX
Stichwort: Nothilfe Ukraine
Wenn Sachspenden oder Mithilfe für die Flüchtlingseinrichtungen in Hessen gesucht werden, wird es lokale Aufrufe an die Öffentlichkeit geben.
Missbrauch des Schutzzeichens
Das DRK warnt vor dem Missbrauch des Rotkreuz-Schutzzeichens bei privaten Hilfstransporten nach Polen oder in die Ukraine. Das Rote Kreuz auf weißem Grund ist als Schutzzeichen gesetzlich geschützt. Es kennzeichnet ausschließlich Personen und Objekte, die unter dem Schutz des humanitären Völkerrechts stehen. So gekennzeichnete Objekte oder Fahrzeuge dürfen gemäß den Genfer Konventionen nicht angegriffen werden.
Die Verwendung des Roten Kreuzes, des Roten Halbmondes und des Roten Kristalls ist nach den Genfer Abkommen wie auch in deutschen Gesetzen streng reglementiert.
Wer das Rote Kreuz unberechtigt verwendet, handelt in Deutschland ordnungswidrig und weltweit gegen das Völkerrecht. Zur Verwendung ist hierzulande ausschließlich das Deutsche Rote Kreuz berechtigt. Auch in abgewandelter Form darf das Kennzeichen des Roten Kreuzes nicht verwendet werden.
Humanitäres Völkerrecht
Das DRK ruft aktuell die Konfliktparteien im Ukraine-Krieg eindringlich dazu auf, ihre Verpflichtungen nach dem humanitären Völkerrecht zum Schutz der Zivilbevölkerung und Kriegsgefangenen einzuhalten.
300 DRK-Gliederungen nahmen am 10. März an einer internen Veranstaltung der DRK-Landesverbandes Hessen zum Thema
humanitäre Völkerrecht teil.
Das humanitäre Völkerrecht dient dem Schutz von Personen, die nicht oder nicht mehr an den Feindseligkeiten teilnehmen (z.B. Zivilpersonen und verwundete, kranke oder gefangene Soldatinnen und Soldaten) und legt den kriegsführenden Parteien Beschränkungen hinsichtlich der Art und Weise der Kriegsführung auf.
Das Rote Kreuz in Hessen
Das hessische Rote Kreuz gliedert sich in 37 Kreisverbände und 424 Ortsvereine. Die fünf Gemeinschaften Bereitschaften, Wasserwacht, Bergwacht, Wohlfahrts- und Sozialarbeit sowie das Jugendrotkreuz sind die Elemente des Deutschen Roten Kreuzes in Hessen. Wir haben 322 Bereitschaften, 183.328 Fördermitglieder, 18.451 aktive Helferinnen und Helfer, darunter 4.182 Jugendrotkreuzmitglieder in 260 JRK-Gruppen. Zudem arbeiten 8.383 hauptamtliche Mitarbeiter im DRK Hessen.