Ein Jahr nach Beginn der Ukraine Krise: So half das DRK Hessen
Nach Beginn der Ukrainekrise am 24. Februar 2022 organisierte das Rote Kreuz in Hessen seine Hilfe auf Landes- und Kreisverbandsebene.
Der DRK-Landesverband Hessen unterhält im nordhessischen Fritzlar die DRK-Landesverstärkung Hessen, eine eigene Einsatzkomponente für den Katastrophenschutz. Im Jahr 2022 wurden über 40 Material-, Spenden- und Hilfstransporte von ihr durchgeführt und dabei über 102.000 Kilometer gefahren. Der Hauptanteil galt der Hilfe für die Opfer der Ukrainekrise.
Gleich zu Beginn und bis Juli 2022 waren die Kameradinnen und Kameraden mehrfach in Deutschland und Polen unterwegs, um die Ukraine-Hilfe des DRK zu unterstützen.
Anfang März 2022 begleitete das DRK-Hessen den ersten Hilfsgüter-Transport des DRK-Generalsekretariates nach Lublin/Polen. Der Hilfskonvoi umfasste insgesamt 88 Tonnen Hilfsgüter - 3.280 Feldbetten, 4.680 Isomatten und mehr als 750 Hygienepakete. Das Material wurde am DRK-Logistikzentrum Berlin/Schönefeld auf fünf LKW verladen. Mit dabei waren drei LKW vom hessischen Roten Kreuz und sechs Helfer der DRK-Landesverstärkung Hessen.
Insgesamt sieben Material- und Hilfsgütertransporte
Am 11. März führte die DRK-Landesverstärkung Hessen einen Material- und Hilfsgütertransport im Auftrag des Landes Hessen nach Polen durch. An die 150 Paletten Hilfsgüter wurden auf drei 40-Tonnen-Gliederzügen sowie einem LKW ins polnische Przemyśl gebracht und von dort in die Ukraine weitergeleitet.
Mit fünf weiteren Transporten unterstützte das DRK-Hessen das Berliner DRK-Generalsekretariat. Drei davon erfolgten nach Polen, bei zwei weiteren handelte es sich um die Überführung von Bussen bzw. den Materialtransport des LABOR 5000 nach Berlin.
Notunterkünfte im großen Stil in Berlin
Vom 8. bis 20. März 2022 waren DRK-Ehrenamtliche aus Hessen am ehemaligen Berliner Flughafen Tegel im Einsatz. Um den großen Zustrom an geflüchteten Menschen zu bewältigen, richtete das DRK dort 900 Notunterkunftsplätze ein. Bereits zum dritten Mal wurde die Betreuungsreserve des Pilotprojektes „Labor Betreuung 5000“ eingesetzt – auch dieses wurde vom DRK-Hessen transportiert. Beim mehrtägigen Aufbau der drei Großraumzelte auf jeweils 1.000 m2 halfen hessische ehrenamtliche Helferinnen und Helfer aus den DRK-Kreisverbänden Darmstadt-Stadt, Groß-Gerau, Offenbach, Friedberg und Kassel-Wolfhagen. Ergänzend dazu unterstützten 25 Einsatzkräfte vom Fachdienst Technik und Logistik aus den DRK-Kreisverbänden Darmstadt-Stadt, Groß-Gerau, Offenbach, Friedberg, Witzenhausen, Eschwege, Hanau, Rheingau-Taunus und Kassel-Wolfhagen.
Psychosoziale Notfallversorgung für Rotkreuz-Kräfte
Die 37 hessischen DRK-Kreisverbände engagierten sich vor Ort sehr rasch und richteten Betreuungsstellen und Notunterkünfte ein. Um hier die Ehrenamtlichen bei ihrer Hilfe zu stärken und geflüchtete Menschen psychisch stabilisieren zu können, gab es folgendes Angebot: Die DRK-Fachbeauftragten der Psychosozialen Notfallversorgung lieferten einen “InfoBooster” an zum Thema „Psychische Herausforderungen in der Sozialen Betreuung von vor Kriegsereignissen geflüchteten Menschen erkennen und kompetent begegnen“.