DRK-Landesverband Hessen e.V. und Hessischer Landkreistag sehen die Reformmaßnahmen im Rettungsdienst kritisch
Der DRK-Landesverband Hessen e.V. und der Hessische Landkreistag kritisieren die aktuellen Überlegungen und verdeutlichen die negativen Auswirkungen auf Hessen.
Wiesbaden/Hessen - Aktuell wird auf Bundesebene die Reform der Notfallversorgung und hier insbesondere gesetzliche Vorgaben für den Rettungsdienst beraten. Hierzu findet heute eine Anhörung des Ge-sundheitsausschusses des Bundestages statt. In einer gemeinsamen Stellungnahme äußern sich der Deutsche Landkreistag und das Deutsche Rote Kreuz auf Bundesebene kritisch zu dem Vorhaben auf Bundesebene.
Auch die hessischen Verbände teilen diese Kritik. Der DRK-Landesverband Hessen e.V. als größte Hilfsorganisation in Hessen und der Hessische Landkreistag als Kommunaler Spitzenverband der 21 hessischen Landkreise äußern gemeinsam ihre Kritik an den aktuellen Überlegungen auf Bundesebene und verdeutlichen die negativen Auswirkungen auf Hessen.
Jens Dapper – stv. Landesgeschäftsführer im DRK-Landesverband Hessen e.V.: „Die Struktur in Hessen ist sehr unterschiedlich: ländlich geprägt verbunden mit starken städtischen Strukturen. Besonders in den Flächenregionen muss die Versorgung der Versicherten sichergestellt sein, indem Vorhaltekosten im Rettungsdienst finanziert werden.“
Damit schließt sich der DRK-Landesverband Hessen e.V. der am 5. November 2024 veröffentlichten kritischen Sichtweise des DRK-Generalsekretariates auf die Reformmaßnahmen an. Das DRK fordert darin u.a. als wichtige Ergänzung zum bestehenden Rettungsdienst ein klares Bekenntnis zum vorbeugenden Rettungsdienst.
Auch lässt die angedachte Reform die Belange des Brand- und Katastrophenschutzes außer Betracht. Die Präsidentin des Hessischen Landkreistages, Landrätin Anita Schneider (Landkreis Gießen), verdeutlicht:
„Der bei den Landkreisen angesiedelte Rettungsdienst ist ein wichtiger Teil des durch die Landkreise sowie die Städte und Gemeinden getragenen, integrierten Systems des Bevölkerungsschutzes mit den zumeist ehrenamtlichen Strukturen bei den Feuerwehren und im Katastrophenschutz. Die Zusammenarbeit wird insbesondere bei den Leitstellen deutlich, die der Bevölkerung unter der bekannten Rufnummer 112 die passgenaue Hilfe mit Feuerwehr, Katastrophenschutz und Rettungsdienst zuverlässig und schnell zur Verfügung stellen.“ Dieses bewährte System drohe in Folge der Vorschläge zu kippen. Das Papier nehme hier eine viel zu einseitige medizinbezogene Betrachtung vor, so Präsidentin Schneider abschließend.“
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Der Hessische Landkreistag vertritt die gemeinsamen Interessen der 21 hessischen Landkreise. Der kommunale Spitzenverband repräsentiert damit in kreisrelevanten Belangen 79 % der Bevölkerung und 97 % der Fläche des Landes Hessen. Er hat seinen Sitz in der Landeshauptstadt Wiesbaden (Geschäftsstelle im "Haus der kommunalen Selbstverwaltung").
Verantwortlich für DRK:
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Das Rote Kreuz in Hessen
Das hessische Rote Kreuz gliedert sich in 35 Kreisverbände und 394 Ortsvereine. Die fünf Gemeinschaften Bereit-schaften, Wasserwacht, Bergwacht, Wohlfahrts- und Sozialarbeit sowie das Jugendrotkreuz sind die Elemente des Deutschen Roten Kreuzes in Hessen. Wir haben 322 DRK-Bereitschaften, 163.969 Fördermitglieder, 17.142 aktive Helferinnen und Helfer, darunter 4.008 Jugendrotkreuzmitglieder in 260 JRK-Gruppen. Zudem arbeiten 9.792 engagier-te Menschen hauptamtlich im DRK Hessen.