Unsere Geburtsstunde in Solferino
Am 24. Juni 1859 wurde der Schweizer Henry Dunant Zeuge der Schlacht von Solferino in Italien. Dies veränderte sein und unser Leben.
Die Schlacht von Solferino sollte den Sardinischen Krieg zwischen dem Kaisertum Österreich und dem Königreich Piemont-Sardinien sowie dessen Verbündetem Frankreich unter Napoleon III entscheiden.
Sie forderte einen hohen Blutzoll: Am Abend des 24. Juni 1859 lagen vierzigtausend tote und verwundete Soldatenleiber über das gesamte Schlachtfeld verstreut. Schmerzensschreie und Hilferufe erfüllten die Luft.
Dieser grauenhafte Anblick bewog den jungen Kaufmann Henry Dunant, der auf der Durchreise war, sich um die Soldaten zu kümmern. Alle Verwundeten sollten unabhängig von ihrer Herkunft und Nationalität gleichermaßen versorgt werden. Später entwickelte er seine Idee weiter und legte damit den Grundstein unserer heutigen weltumspannenden Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung.
An jedem 24. Juni treffen sich Rotkreuzler aus der ganzen Welt in Solferino und wandern in den Abendstunden mit Fackeln zum damaligen Schlachtfeld. Dieses Jahr kann diese großartige Veranstaltung aufgrund der Corona-Krise nicht stattfinden. Ersatzweise zünden Rotkreuzler Kerzen zu Hause oder an ihrer Einsatzstelle an, teilweise beleuchten DRK-Mitgliedsverbände in Deutschland wichtige Einrichtungen.