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Chronik

Henry Dunant

Der Schweizer Geschäftsmann Henry Dunant gilt als Begründer der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung. Auf seine Initiative kam es in Genf zur Gründung der Vorläuferorganisationen des Roten Kreuzes und schließlich zur Genfer Konvention. Für sein Lebenswerk erhielt Henry Dunant zusammen mit dem französischen Pazifisten Frédéric Passy den ersten Friedensnobelpreis.

Foto: Portrait von Henry Dunant - Gründer des Roten Kreuzes Boissonnas / DRK GS

8. Mai 1828

Geburt von Henry Dunant in Genf

24. Juni 1859

Schlacht bei Solferino; der eher zufällig anwesende Kaufmann Henry Dunant ist von Not und Elend der auf dem Schlachtfeld zurückgelassenen Verwundeten tief erschüttert und organisiert mit Dorfbewohnern zivile Hilfe 

1862

Dunant verarbeitet und veröffentlicht seine Erlebnisse in dem Buch „Eine Erinnerung an Solferino”

1901

Henry Dunant erhält den Friedensnobelpreis gemeinsam mit Fréderic Passy

30. Oktober 1910

Henry Dunant stirbt in Heiden am Bodensee (Schweiz)


Das Rote Kreuz als Erkennungszeichen

Wussten Sie, dass das Logo des Roten Kreuzes sich nicht, wie häufig vermutet wird, aus einem christlichen Kontext ableitet? Es geht auf die Gründung des Roten Kreuzes in der Schweiz zurück und stellt die Schweizer Flagge in umgekehrter Farbgebung dar.

März 1864

Die Rotkreuzarmbinde wird im deutsch-dänischen Krieg von dem hessischen Feldchirurg Dr. Louis Appia, Gründungsmitglied des „Komitees der Fünf“, zum ersten Mal verwendet.

Appia forderte immer ein solches Zeichen, denn es „kann durch seinen bloßen Anblick im Herzen der Menschen Zusammengehörigkeitsgefühl entwickeln.“

Mai 2016

Das DRK startet am 8. Mai – Weltrotkreuztag – die neue Kampagne „Zeichen setzen!”. Sie verwandelt das weltweit bekannte Hilfesymbol – das rote Kreuz – in unsere zahlreichen Tätigkeitsfelder und fordert zum Mitmachen oder zur finanziellen Unterstützung auf. 

Foto: DRK

Von der Gründung bis heute

Der DRK-Landesverband Hessen erlebte seit seiner Gründung vor über 70 Jahren viele Meilensteine. Sehen Sie hier die allerwichtigsten:

Foto: DRK

17. Februar 1863

In Genf wird das „Komitee der Fünf” gegründet – der Vorläufer des heutigen „Internationalen Komitees vom Roten Kreuz”. Mitglied im „Komitee der Fünf” war u.a. der Feldchirurg Dr. Louis Appia, geb. 13.10.1818 in Hanau

26. Oktober 1863

Konferenz in Genf zum Zwecke der Gründung freiwilliger Hilfsgesellschaften

12. November 1863

Gründung des ersten (Württembergischen) Sanitätsvereins als 1. Nationale Rotkreuzgesellschaft

November 1866

Königin Augusta von Preußen gründet den Vaterländischen Frauenverein.

20. April 1869

Die bestehenden zwölf deutschen Landesvereine vom Roten Kreuz gründen das „Centralkomité der deutschen Vereine zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger” mit Sitz in Berlin

13. Dezember 1879

Die Dachorganisation „Zentralkomitee der deutschen Vereine zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger” nennt sich um in: „Zentralkomitee der deutschen Vereine vom Roten Kreuz”.

6. Oktober 1898

Auf der ersten Reichskonferenz in Stuttgart wird beschlossen, dass alle damaligen 26 deutschen Landesvereine sich einheitlich „Landesverein vom Roten Kreuz” nennen

27. Mai 1908

Die Dresdener Übereinkunft regelt das Verhältnis der Landesvereine untereinander.

5. Mai 1919

Gründung der Liga der Rotkreuzgesellschaften in Paris (heute Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften)

25. Januar 1921

Zusammenschluss aller deutschen Landesvereine und Landesfrauenvereine zum Deutschen Roten Kreuz e. V. mit Sitz in Berlin

1922

Beitritt des Deutschen Roten Kreuzes zur Liga der Rotkreuzgesellschaften

27. Mai 1925

Gründung des Jugendrotkreuzes in Deutschland

29. November 1933

Verabschiedung einer neuen Satzung des DRK

23. Dezember 1937

„DRK-Gesetz”: Das DRK verliert alle Wohlfahrtseinrichtungen und das Jugendrotkreuz; die Organisation wird nach dem „Führerprinzip” strikt hierarchisch neu gegliedert. 

24. Dezember 1937

Eine neue DRK-Satzung wird erlassen

19. September 1945

Auflösung des DRK in der Sowjetzone

25. September 1945

Auflösung des DRK in den westlichen Besatzungszonen

1946

Gründung des DRK-Landesverbandes Hessen in seiner heutigen Form am 6. Dezember 1946 im Konitzky-Stift in Bad Nauheim

4. Februar 1950

Neugründung des Deutschen Roten Kreuzes in der Bundesrepublik auf dem Rittersturz in Koblenz, Generalsekretariat in Bonn

25. Juni 1952

Anerkennung des DRK in der Bundesrepublik durch das IKRK

23. Oktober 1952

Gründung des Deutschen Roten Kreuzes in der DDR mit Sitz in Dresden

April 1954

Entstehung der DRK-Hilfszugabteilung Hessen: im April wird das Sanitätsdepot III auf dem Dachboden der Volksschule in Fritzlar durch den damaligen Kreisgeschäftsführer, Herrn Schröder eingerichtet. Zur Erstausstattung gehörten damals 1 LKW, 1 VW-Bus, 110 Betten und 550 Wolldecken.

9. November 1954

Anerkennung des DRK der DDR durch das IKRK

27. September 1956

Anerkennung des DRK in der Bundesrepublik durch die Bundesregierung (2. Anerkennungsschreiben)

1965

Verkündung der sieben Rotkreuz-Grundsätze auf der XX. Internationalen Rotkreuz-Konferenz in Wien

9. November 1990

Die sechs aus dem DRK der DDR neu gebildeten Landesverbände erklären den Beitritt zum Deutschen Roten Kreuz zum 1. Januar 1991. Vertrag über die Herstellung der Einheit des DRK. Das DRK der DDR löst sich auf. Beschluss der Verlegung des DRK-Generalsekretariats nach Berlin

3. Mai 1991

Bestätigung der Anerkennung durch das IKRK anlässlich der Ausdehnung des DRK auf das gesamte Bundesgebiet

11. November 1993

Verabschiedung der neuen DRK-Satzung

12. Februar 2001

Neuer Dienstsitz des GS in Berlin-Lichterfelde

2007

Strategische Neuausrichtung des DRK mit der Strategie 2010plus, Konstituierung der Verbandsgeschäftsführung Land in Hessen

2010

Im August erhält Hannelore Rönsch, Präsidentin des DRK-Hessen, den hessischen Verdienstorden

2011

Forcierung des bundesweiten Projektes „Mitglieder- und Markenentwicklung im DRK”

2013

150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz – Jubiläumsfeierlichkeiten während des ganzen Jahres in ganz Deutschland

September 2013

Mitglieder des Ortsvereins Darmstadt-Arheilgen siegen beim 54. Bundeswettbewerb der Bereitschaften. Sie setzten sich dabei gegen 19 DRK-Gruppen aus ganz Deutschland durch und zeigten am besten, wie gut und schnell Erste Hilfe im Ernstfall geleistet werden kann. 

2014

60 Jahre DRK-Landesverstärkung Hessen in Fritzlar

Mai 2014

Hannelore Rönsch erhält mit der „Medaile Alvice Masarykové” die höchste Auszeichnung des Tschechischen Roten Kreuzes, mit dem seit über zehn Jahren eine Zusammenarbeit besteht. 

August 2014

150 Jahre Unterzeichnung der Ersten Genfer Konvention. DRK-Hessen entwickelt Medienpaket 

November 2014

Rücktritt von Hannelore Rönsch nach dem dritten Scheitern der Einführung der neuen Satzung in Hessen; Vizepräsident Norbert Södler tritt an ihre Stelle

2015

50 Jahre Rotkreuz-Grundsätze

Juni 2015

Zustimmung zur neuen Satzung des DRK-Landesverbandes Hessen im vierten Anlauf

November 2015

Landesversammlung in Erbach: Neuwahl des Geschäftsführenden Präsidiums und Präsidiums im DRK-Hessen. Norbert Södler wird mit großer Mehrheit zum neuen Präsidenten gewählt

6. Dezember 2016

Der Landesverband Hessen wird 70 Jahre alt. Seit Jahresbeginn werden alle E-Mails und Briefe aus der DRK-Landesgeschäftsstelle in Wiesbaden mit dem Jubiläumslogo signiert. 

2017

Der Fachkräftemangel im Rettungsdienst und in der Pflege wird zunehmend dringlicher.
Neue Jugendrotkreuzkampagne „Was geht mit Menschlichkeit?“ startet.

2018

Im Januar 2018 wird die neue Website des Landesverbandes „live“ geschaltet.

Anschaffung der MMVE (Mobile Medizinische Versorgungseinheit) für die DRK-Landesverstärkung in Fritzlar.


Die Genfer Abkommen und das Humanitäre Völkerrecht

Die Geschichte des Humanitären Völkerrechts ist eng mit der Geschichte des Roten Kreuzes verknüpft. Der DRK-Landesverband Hessen e.V. hat zum 150 Jubiläum der Genfer Abkommen das „Medienpaket Genfer Konvention” entwickelt.

22. August 1864

Das Genfer Abkommen wird von 12 Landesvertretern unterzeichnet. Die Konvention betrifft die Linderung des Loses der im Felddienste verwundeten Militärpersonen

1906

Revision und Weiterentwicklung des Genfer Abkommens von 1864; die „Nationalen Hilfsgesellschaften” werden einbezogen

18. Oktober 1907

Vorläufer des II. Genfer Abkommens, welches die Anwendung der Grundsätze des Genfer Abkommens auf den Seekrieg (X. Haager Abkommen) betrifft

27. Juli 1929

Vorläufer des III. Genfer Abkommens zum Schutz der Kriegsgefangenen

12. August 1949

Neufassung und Erweiterung der Genfer Abkommen: I. Genfer Abkommen zur Verbesserung des Loses der Verwundeten und Kranken der Streitkräfte im Felde; II. Genfer Abkommen zur Verbesserung des Loses der Verwundeten, Kranken und Schiffbrüchigen der Streitkräfte zur See; III. Genfer Abkommen über die Behandlung der Kriegsgefangenen; IV. Genfer Abkommen zum Schutz von Zivilpersonen in Kriegszeiten

1977

Ergänzung der Genfer Abkommen durch zwei Zusatzprotokolle

2019

70 Jahre Genfer Abkommen:
„Die  Genfer  Abkommen  sind  ein  Meilenstein  des  humanitären   Völkerrechts,   weil   sie   das  Verhalten  der  Konfliktparteien  regeln, um  das  menschliche  Leiden  in  bewaffneten  Auseinandersetzungen  so  gering  wie  möglich  zu halten“, sagt DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt bei der Gedenkfeier in Berlin.

Foto: DRK

Das Rote Kreuz im Einsatz

Die Hessischen Rotkreuzler sind Tag und Nacht im Einsatz in den verschiedensten Aufgabengebieten. Einige von ihnen konnten auch bei Auslandseinsätzen wertvolle Unterstützung leisten.

Im Porträt: Helfer und Projekte des DRK. Foto: D. Möller / DRK e.V.
Im Porträt: Helfer und Projekte des DRK.

Februar 1953

„Flutkatastrophe“ in Holland

Oktober 1956

Erster großer Katastrophenschutzeinsatz des Hessischen Roten Kreuzes im Zusammenhang mit dem Volksaufstand in Ungarn

14. Juli 1997

Oder-Hochwasser

16./17. August 1999

Erdbeben in der Türkei 

August 2002

Elbe-Hochwasser

Dezember 2004

Tsunami-Katastrophe in Südost-Asien mit mehr als 230.000 Toten. Das DRK sammelt 125 Millionen Euro an Spendengelder. Auch in Hessen stehen Rotkreuzler in der Fußgängerzone und sammeln Spenden. 

2006

Fußballweltmeisterschaft. Das DRK führt seinen bisher größten geplanten Sanitätseinsatz in Deutschland durch.

12. Januar 2010

Erdbeben der Stärke 7,0 in Haitis Hauptstadt Port-au-Prince mit mehr als 250.000 Toten. Das DRK sammelt Spenden und hilft vor Ort. 

Ende Mai/Anfang Juni 2013

Hochwasser in vielen deutschen Flussgebieten; insgesamt 12.400 Rotkreuz-Einsatzkräfte sind im Dienst

Winter 2014/2015

Hessische Rotkreuzler sind im afrikanischen Ebola-Gebietim Einsatz

Sommer 2015

Größter DRK-Einsatz für die Flüchtlingshilfe seit dem Ende des 2. Weltkrieges. Unermüdlich sind Haupt- und Ehrenamtliche im Dienst. Die DRK-Landesverstärkung in Fritzlar ist Hauptlogistikpartner für das Land Hessen. 

2017

Die DRK-Landesverstärkung Hessen hilft beim JRK-Supercamp in Prora auf der Insel Rügen, zu dem 1.500 Kinder und Jugendliche aus ganz Deutschland kommen.

Bis Mai 2017 war die HEAE „Hessische Erstaufnahmeeinrichtung American Arms“ in Wiesbaden unter der Verwaltung des DRK-Landesverbandes Hessen aktiv.

2019

Das DRK-Hessen richtet am 21. September 2019 den 59. Bundeswettbewerb der Bereitschaften in Darmstadt aus. 500 ehren- und hauptamtliche Helfende und Teilnehmende aus ganz Deutschland sind im Einsatz. Sieger wird die Mannschaft des DRK-Ibbenbüren aus Westfalen-Lippe.


Die Internationalen Rotkreuz-Konferenzen

Das Genfer Abkommen vom 22. August 1864 und seine Zusatzprotokolle wurden von 196 Staaten unterzeichnet. Die Rotkreuz-Konferenzen waren wegbereitend für die damit verbundenen internationalen Verhandlungen. Im Jahr 1867 fand die I. Internationale Rotkreuz-Konferenz statt.

1867    I.    Internationale Rotkreuz-Konferenz    Paris
1869    II.    Internationale Rotkreuz-Konferenz    Berlin
1884    III.    Internationale Rotkreuz-Konferenz    Genf
1887    IV.    Internationale Rotkreuz-Konferenz    Karlsruhe
1892    V.    Internationale Rotkreuz-Konferenz    Rom
1897 VI.Internationale Rotkreuz-KonferenzWien
1902VII.Internationale Rotkreuz-Konferenz St. Petersburg
1907VIII.Internationale Rotkreuz-KonferenzLondon
1912IX.Internationale Rotkreuz-KonferenzWashington
1921X.Internationale Rotkreuz-Konferenz  Genf
1923XI.Internationale Rotkreuz-KonferenzGenf
1925XII.Internationale Rotkreuz-KonferenzGenf
1928XIII.Internationale Rotkreuz-KonferenzDen Haag
1930XIV.Internationale Rotkreuz-KonferenzBrüssel
1934XV.Internationale Rotkreuz-KonferenzTokio
1938XVI.Internationale Rotkreuz-KonferenzLondon
1948XVII.Internationale Rotkreuz-KonferenzStockholm
1952XVIII.Internationale Rotkreuz-KonferenzToronto
1957XIX.Internationale Rotkreuz-KonferenzNeu-Delhi
1965XX.Internationale Rotkreuz-KonferenzWien
1969XXI.Internationale Rotkreuz-KonferenzIstanbul
1973XXII.Internationale Rotkreuz-KonferenzTeheran
1977XXIII.Internationale Rotkreuz-KonferenzBukarest
1981XXIV.Internationale Rotkreuz-KonferenzManila
1986XXV.Internationale Rotkreuz-KonferenzGenf
1995XXVI.Internationale Rotkreuz-KonferenzGenf
1999XXVII.Internationale Rotkreuz-KonferenzGenf
2003XXVIII.Internationale Rotkreuz-KonferenzGenf
2006XXIX.Internationale Rotkreuz-KonferenzGenf
2007XXX.Internationale Rotkreuz-KonferenzGenf
2011XXXI.Internationale Rotkreuz-KonferenzGenf
2015XXXII.Internationale Rotkreuz-Konferenz Genf

Eine Weltreise

Bei der Internationalen Rotkreuz-Konferenz treffen Vertreter des Internationalen Roten Kreuzes (IKRK), der Internationalen Föderation und der Nationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften mit den Unterzeichnern der Genfer Abkommen zusammen. Die „Weltreise” der Internationalen Rotkreuz-Konferenz spiegelt die Verbreitung des Humanitären Völkerrechts und der Rotkreuz-Idee wider. Seit 1986 findet die Internationale Rotkreuz-Konferenz alle vier Jahre in Genf statt.