Klimaschutz im DRK: Spagat zwischen Potenzial und Kostendruck
DRK-Landesverband Hessen arbeitet am Projekt „Agenda pro Klima und Klima-Audit“, um Klimaschutz strategisch zu verankern
Zum Hessischen Tag der Nachhaltigkeit am 26. September zieht der DRK-Landesverband Hessen e.V. eine Zwischenbilanz zum Projekt „Agenda pro Klima und Klima-Audit“ im DRK-Klimaprogramm – mit politischen Forderungen.
Der Landesverband will den Klimaschutz in Hessen strategisch verankern. Als Bestandsaufnahme führen 18 hessische DRK-Kreisgeschäftsstellen, 43 Rettungswachen, 17 Kindertagesstätten und 11 stationäre Pflegeeinrichtungen eine CO2-Bilanzierung durch.
Das DRK könnte erheblich zur CO2-Reduzierung beitragen: „Beginnend mit dem Gebäudebereich, wo wir Wärmepumpen und Solaranlagen nachrüsten könnten, bis hin zum Elektro-Fuhrpark gibt es vielfältige Möglichkeiten. Aber: die Fördermittel sind rar und die Refinanzierung ist nicht gesichert. „Der Gesetzgeber fordert z.B. von einigen Rettungswachen demnächst eine Nachhaltigkeitsberichterstattung – wir konnten bislang weder das geforderte klimaspezifische Wissen noch das notwendige Fachpersonal dafür aufbauen“, sagt der stv. Landesgeschäftsführer Jens Dapper im DRK-Landesverband Hessen e.V.
Klimaspezifische Fördermittel sind zudem schwer zugänglich. Als 2023 eine Koordinierungsstelle aus Bundesmitteln der „Kommunalrichtlinie“ geschaffen werden sollte, wurde die Voranfrage durch den Projektträger mit Verweis auf die DRK-Verbandsstruktur abgelehnt. Das aktuelle Projekt wird jetzt mit Mitteln des Bundesverbandes aus privaten Spenden finanziert. „Wir brauchen spezifische Fördermittel für Klimaschutz in der hessischen Wohlfahrt, die künftig langfristige Zusage der Refinanzierung durch die Kostenträger und die Unterstützung durch die Politik“, fordert Nils Möller, Landesgeschäftsführer im DRK-Landesverband Hessen e.V.
Ein Pflegeplatz verursacht laut Projektdienstleister NiNo Ø 7,8 to. CO2/Jahr. Um die Klimaziele zu erreichen, müsste man auf unter 1 to. CO2 pro Person und Jahr kommen. Maßnahmen, die zur Erreichung der Klimaziele, sind gegenwärtig nicht im Kostensatz enthalten. „Die Refinanzierung eines Pflegeplatzes reicht gerade für die Grundversorgung“, resümiert Möller.
Die NiNo GmbH führt die CO2-Bilanzierung für den DRK-Landesverband Hessen e. V. im Projekt „Agenda pro Klima und Klima-Audit“ durch. Hier werden im Interview spannende Projektdetails erläutert...