Das DRK in Hessen baut seine Impfkapazitäten wieder auf:
DRK Ärzte haben große Sorge um Überlastung...
Die DRK-Gliederungen in Hessen bauen derzeit ihre Impfkapazitäten wieder auf. Das Deutsche Rote Kreuz ist flankierend für den Öffentlichen Gesundheitsdienst tätig, nachdem sich gezeigt hat, dass der Bedarf nicht allein durch die haus- und fachärztlichen Praxen in Hessen gedeckt werden kann.
Die hessischen DRK-Kreisverbandsärzte und der DRK-Landesarzt Dr. Matthias Bollinger befürchten die Einschränkung der medizinischen Versorgung aufgrund der gravierenden Pandemieentwicklungen.
Die momentane Impfsituation sieht die DRK-Spitze in Hessen mit großer Sorge. DRK-Präsident Norbert Södler dazu: „Das DRK arbeitet mit voller Kraft an der Ausweitung seiner Kapazitäten, um seine wichtige Unterstützung in der Corona-Impfkampagne zu leisten. Wir wollen mit allen Möglichkeiten helfen, um weitere Impfmöglichkeiten – sei es für Auffrischungs- oder Erst- bzw. Zeitimpfungen – aufzubauen.
Allerdings ist dieser geforderte Kraftakt eine sehr große Belastung für unsere Einheiten. Zum Ende September mussten die eingespielten Impfzentren geschlossen und die aufgebauten Strukturen aufgelöst werden. Personal, Lokalitäten und Logistik wurden abgebaut.
Schon damals hatte das DRK Hessen diesen Entschluss mit großer Sorge begleitet und öffentlich vor der Überlastung des Gesundheitssystems im Herbst gewarnt.
So schnell lässt sich jetzt die dringend benötigte erhöhte Impfkapazität nicht wieder herstellen.“
Auch die hessischen DRK-Kreisverbandsärzte sind besorgt über die aktuelle Pandemielage. DRK-Landesarzt Dr. Matthias Bollinger aus Frankfurt fasst zusammen: „Heute erleben wir den Vorabend einer 5. Welle in Deutschland und mit der neuen Variante Omikron, eine drohende Verschärfung der 4. Welle. Als Ärztinnen und Ärzte im DRK weisen wir darauf hin, dass es in diesem Winter zu einer wirklich bedrohlichen Situation in Hessen und in Deutschland kommen kann. Mit Recht erwarten die Menschen in diesem Land, dass das Rote Kreuz ihnen hilft. Wir warnen aber vor einer Verknappung der medizinischen Versorgungskapazitäten, die auch die Regelversorgung bedrohlich einschränkt. Wir appellieren an die Vernunft aller Mitbürgerinnen und Mitbürger: Nehmen Sie die Angebote zum Impfen an, lassen Sie sich impfen! Bleiben Sie auch geimpft umsichtig und vorsichtig.“
Derzeit sind etwa die Hälfte der hessischen 37 DRK-Gliederungen mit dem Betrieb oder Aufbau von Impf- und Teststellen beschäftigt.
Das Rote Kreuz in Hessen
Das hessische Rote Kreuz gliedert sich in 37 Kreisverbände und 424 Ortsvereine. Die fünf Gemeinschaften Bereitschaften, Wasserwacht, Bergwacht, Wohlfahrts- und Sozialarbeit sowie das Jugendrotkreuz sind die Elemente des Deutschen Roten Kreuzes in Hessen.
Wir haben 322 Bereitschaften, 183.328 Fördermitglieder, 18.451 aktive Helferinnen und Helfer, darunter 4.182 Jugendrotkreuzmitglieder in 260 JRK-Gruppen. Zudem arbeiten 8.383 hauptamtliche Mitarbeiter im DRK Hessen.