Beinahe 2.000 Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler seit 1 Jahr in Hessen im Corona-Dauereinsatz
Für die Einheiten des Deutschen Roten Kreuzes in Hessen ist dies der größte Einsatz seit dem letzten Weltkrieg. Das Engagement im Kampf gegen Corona ist vielfältig:
Wiesbaden/Hessen - Seit März 2020 sind mindestens 1.874 ehren- und hauptamtliche Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler in Hessen im Einsatz gegen Corona (722 Ehrenamtliche und 1.152 Hauptamtliche). Sie engagieren sich in den Impfzentren, bei den mobilen Impfteams und bei den Testungen, stellen den Hintergrunddienst im Rettungsdienst sicher, arbeiten in den koordinierenden DRK-Einsatzstäben und übernehmen Sonderaufgaben z. B. in den Alten- und Pflegeeinrichtungen.
Größter Rotkreuz-Einsatz seit Kriegsende
Norbert Södler, Präsident des DRK-Landesverbandes Hessen e.V. ist voller Anerkennung: „Dieser Rotkreuzeinsatz hat eine noch größere Dimension als der Einsatz bei der Flüchtlingshilfe in 2015 und ist der größte Dauereinsatz seit dem letzten Weltkrieg. Die Belastung, seit einem Jahr im Einsatz zu sein, ist für alle Beteiligten enorm, wie etwa beim aufwändigen Infektionsschutz im Rettungsdiensteinsatz oder in der ambulanten und stationären Pflege. Ich kann mich an dieser Stelle nicht ausführlich genug bei Ihnen für diesen historischen Einsatz bedanken. Ich werde mich immer voller Stolz und Anerkennung an das derzeit Geleistete erinnern!“
Vor 12 Monaten verursachte der Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 einschneidende Veränderungen für die Menschen auf allen Ebenen. Er hatte Auswirkungen auf alle ehren- und hauptamtlichen Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler und auf sämtliche DRK-Geschäftsfelder.
Die Erfüllung der Kernaufgaben wurde trotz erhöhten Aufwands und durch schnelle Umsetzung einer großen Digitalisierungsoffensive sichergestellt; einige Angebote mussten im Einklang mit den rechtlichen Vorgaben und zum Schutz der Risikogruppen beschränkt oder eingestellt werden.
DRK Hessen testet in über 40 Zentren
Mit Stand 18. März 2021 werden 41 Schnelltestzentren und mobile Teststationen von DRK-Kreisverbänden in Hessen betrieben. 28 der 37 DRK-Kreisverbände in Hessen sind in Testaktivitäten eingebunden.
Im Auftrag der Kommunen erhalten Bürgerinnen und Bürger kostenlose Schnelltestangebote durch das DRK in
• Frankfurt,
• Landkreis Fulda,
• Groß-Gerau,
• Hersfeld-Rotenburg,
• Kassel Land,
• Kassel Stadt,
• im Main-Kinzig-Kreis (einschließlich Hanau),
• im Main-Taunus,
• im Odenwald,
• im Vogelsbergkreis,
• Waldeck-Frankenberg,
• Wiesbaden
Weitere DRK-Testzentren befinden sich tagesaktuell in Planung.
Mobile DRK-Teams starteten bereits im Herbst 2020 mit Testungen in Kitas, Schulen, stationären Einrichtungen etc. Die Testung auf den Corona-Virus gilt als wichtiger Schlüssel, um Infektionsketten früh zu unterbrechen.
DRK Hessen schult 900 Bundeswehrangehörige
Seit Ende Januar 2021 schulte das DRK in Hessen über 900 Bundeswehrangehörige in der Durchführung von Schnelltests. Sie versehen bis Ostern ihren Dienst in stationären Einrichtungen und werden dann von ebenfalls geschulten Freiwilligen abgelöst.
Im Januar 2021 startete das Bundesgesundheitsministerium eine Schulungskampagne, bei der Angehörige der Bundeswehr und später Freiwillige der Bundesagentur für Arbeit durch das DRK in ganz Deutschland geschult werden. Innerhalb einer Woche organisierte das Rote Kreuz in Hessen dafür einen Schulungsplan mit Örtlichkeiten, Multiplikatoren und Zeitplänen.
DRK Hessen beteiligt an 21 von 28 Impfzentren
Zehn Impfzentren werden seit Ende Dezember 2020 von folgenden DRK-Kreisverbänden (KV) und einer GmbH als Dienstleister betrieben, davon vier in Alleinverantwortung des DRK, sechs in Kooperation mit anderen Hilfsorganisationen oder Partnern:
• DRK-KV Dillenburg e.V. in Lahnau-Waldgirmes (Lahn-Dill-Kreis)
• DRK-KV Eschwege e.V. mit DRK-KV Witzenhausen e.V. – Eschwege (Werra-Meißner-Kreis)
• DRK-KV Frankfurt e.V. in der Festhalle (Stadt Frankfurt)
• DRK-KV Limburg e.V. mit DRK-KV Oberlahn e.V. in Limburg-Dietkirchen (Kreis Limburg-Weilburg), gemeinsam mit MHD
• DRK-KV Marburg-Gießen e.V. (gemeinsam mit JUH)
in Marburg (Kreis Marburg-Biedenkopf) und Heuchelheim (Kreis Gießen)
• DRK-Rettungs- und Sozialdienste Starkenburg GmbH in Reinheim (Kreis Darmstadt-Dieburg, gemeinsam mit JUH)
• DRK-KV Main-Taunus (gemeinsam mit ASB) in Hattersheim (Main-Taunus-Kreis)
• DRK-KV Fulda mit DRK-KV Hünfeld und weiteren Kooperationspartnern in Fulda (Kreis Fulda)
• DRK-KV Odenwaldkreis in Erbach (Odenwaldkreis)
Bei elf weiteren hessischen Impfzentren stellt das DRK Teilkomponenten wie Impfpersonal, den Sanitätsdienst, mobile Impfteams oder Logistik.
Im Vorfeld waren etwa 285 ehrenamtliche Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler aus dem Katastrophenschutz am Aufbau von sieben Impfzentren beteiligt.
DRK-Ehrenamtliche stemmen großes Zusatzpensum
An vielen Stellen bei den genannten Aufgaben sind nicht nur hauptamtliche, sondern auch ehrenamtliche Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler aktiv im Einsatz. Darüber hinaus unterstützen sie in 16 hessischen DRK-Kreisverbänden im Hintergrund-Rettungsdienst.
Im Dezember 2020 halfen zahlreiche ehrenamtliche Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler bei alltäglichen Versorgungsaufgaben und der Betreuung der Bewohnerinnen und Bewohner in stationären Einrichtungen.
Umfangreiches, meist ehrenamtliches Engagement findet seit Pandemiebeginn auch in den DRK-Einsatzstäben vor Ort in den Kreisen und auf Landesebene statt, um die Zusatzaufgaben zu koordinieren.
Das Rote Kreuz in Hessen
Das hessische Rote Kreuz gliedert sich in 37 Kreisverbände und 424 Ortsvereine. Die fünf Gemeinschaften Bereitschaften, Wasserwacht, Bergwacht, Wohlfahrts- und Sozialarbeit sowie das Jugendrotkreuz sind die Elemente des Deutschen Roten Kreuzes in Hessen.
Wir haben 322 Bereitschaften, 193.130 Fördermitglieder, 18.429 aktive Helferinnen und Helfer, darunter 4.579 Jugendrotkreuzmitglieder in 260 JRK-Gruppen. Zudem arbeiten 7.976 hauptamtliche Mitarbeiter im DRK Hessen.